Fast jeder bekommt einmal eine Windpocken-Erkrankung, wenn er nicht geimpft ist. Dies unterstreicht die Verbreitung der Krankheit, die das Varizella Zoster Virus verursacht. Die Impfungen, die 2004 eingeführt wurden, haben die Zahl der Fälle stark gesenkt. Vor den Impfungen gab es 750.000 Fälle im Jahr, 2020 waren es nur noch 11.325.
Windpocken äußern sich durch spezielle Symptome. Dazu gehören Fieber und ein mit Flüssigkeit gefüllter, sehr juckender Hautausschlag. Die Hautveränderungen fangen meist im Gesicht und am Rumpf an und breiten sich dann aus.
Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und Komplikationen zu vermeiden. Bei schweren Fällen werden Antivirale Medikamente eingesetzt. Zudem ist eine Impfung gegen Windpocken wichtig zur Prävention. Die Ständigen Impfkommission empfiehlt die Impfung besonders für bestimmte Gruppen.
Wichtige Erkenntnisse
- 95% der ungeimpften Menschen erkranken an Windpocken.
- Typische Symptome sind Fieber, Juckreiz und Hautausschlag mit Bläschen.
- Vor 2004 wurden jährlich etwa 750.000 Fälle in Deutschland gemeldet.
- Dank Impfungen gibt es jetzt deutlich weniger Fälle.
- Eine Impfung wird insbesondere für Kinder und Frauen mit Kinderwunsch empfohlen.
Was sind Windpocken?
Windpocken sind eine weltweit verbreitete Infektionskrankheit. Sie entstehen durch das Varizella Zoster Virus. Dieses Virus gehört zur Familie der Herpesviren. Der Fachausdruck für Windpocken lautet Varizellen.
Meist bekommen Kinder diese Infektion. Sie ist vor allem bei ungeimpften Kindern im Kindergarten- oder Schulalter üblich. Windpocken zählen zu den klassischen Kinderkrankheiten und sind eine der häufigsten Erkrankungen, die typischerweise bei Kindern auftreten, jedoch auch Erwachsene betreffen können. Die Ansteckungsgefahr ist hoch, und die Symptome umfassen Fieber und juckende Hautausschläge.
In Deutschland gab es vor 2004 viele Windpockenfälle. Jedes Jahr waren es etwa 750.000 Fälle. Mehr als 90% der Erkrankten waren unter 14 Jahre alt.
Durch die Impfung nahmen die Erkrankungen um 85% ab. Dieser Rückgang betrifft besonders Kinder unter zehn Jahren.
Wer Windpocken hatte, ist oft lebenslang geschützt. Das Virus kann aber inaktiv im Körper bleiben. Manchmal führt es später zu Herpes Zoster oder Gürtelrose.
Etwa 20% der Menschen mit Windpocken bekommen später Gürtelrose. Bei über 50-Jährigen kommt Gürtelrose öfter vor. Rund 30% dieser Gruppe erleben Gürtelrose im Alter. Deshalb wird älteren Menschen eine Gürtelrose-Impfung empfohlen.
Windpocken und Gürtelrose entstehen durch dasselbe Virus. Ihre Symptome und Folgen sind allerdings unterschiedlich. Erwachsene, besonders die mit schwachem Immunsystem, riskieren einen schweren Verlauf.
In Mitteleuropa haben mehr als 93% der Erwachsenen Antikörper gegen das Virus. Wenn man diesem Virus ausgesetzt wird, erkranken über 90 von 100 anfälligen Personen sichtbar an Windpocken.
Symptome und Diagnose von Windpocken
Windpocken kommen durch das Varizella Zoster Virus. Wichtig ist es, sie früh zu erkennen. So stoppt man die Ausbreitung und verhindert schlimmere Folgen.
Das Virus kann auf Oberflächen mehrere Stunden bis wenige Tage ansteckend bleiben.
Anfangssymptome
Erste Zeichen sind oft Unwohlsein, Müdigkeit und Schlappheit. Diese werden von grippeartigen Symptomen begleitet. Dazu zählen Kopf- und Gliederschmerzen, die ein bis zwei Tage bleiben. Danach fühlt man sich allgemein krank. Dieses Gefühl kommt oft mit Fieber. Das Virus verbreitet sich hauptsächlich durch das Einatmen von winzigen Speicheltröpfchen, die Erkrankte beim Atmen, Husten, Niesen oder Sprechen in die Luft abgeben.
Haut- und Schleimhautveränderungen
Zu Beginn sieht man rote Flecken. Sie entwickeln sich zu Knötchen und Bläschen. Die Hautausschläge breiten sich in Wellen aus. Sie erreichen oft auch Schleimhäute. Das Virus verbreitet sich durch winzige Speicheltröpfchen, die beim Husten, Niesen oder Sprechen ausgestoßen werden. Auf der Haut sieht man viele Ausschlagsstadien gleichzeitig. Das nennt man Sternenhimmelmuster. Wichtig ist, die Bläschen nicht aufzukratzen. So vermeidet man Narben.
Diagnose
Meist erkennt man Windpocken sofort an ihrem Ausschlag. Ärzte brauchen selten spezielle Tests. Doch manchmal sind sie nötig, um andere Hautkrankheiten auszuschließen. Windpocken sind sehr ansteckend. Darum müssen Infizierte sofort handeln, um die Krankheit nicht weiter zu verbreiten.
Hier sind einige relevante Statistiken zu Windpocken und deren Verbreitung:
Fakt | Zahl |
---|---|
Ansteckungsrate | Mindestens 9 von 10 Personen |
Erkrankungen 2020 | 11.300 Personen |
Effektivität der Impfung | 95% Vermeidung |
Komplikationen bei Schwangeren | 30% tödlich für das Kind |
Meldepflicht | Seit 2013 |
Übertragung und Ansteckungsgefahr durch Varizella Zoster Viren
Windpocken sind hochgradig ansteckend. Sie werden vor allem durch Tröpfcheninfektion verbreitet. Das passiert beim Atmen, Sprechen, Niesen oder Husten.
Das Virus kann sich über große Distanzen durch den Wind verbreiten.
Das Varizella-Zoster-Virus gelangt über Speicheltröpfchen in die Umgebung. Man kann es auch durch Berührung infizierter Bläschen übertragen, was man Schmierinfektion nennt.
Die Ansteckungsgefahr beginnt bereits ein bis zwei Tage vor dem Ausschlag. Sie bleibt, bis alle Bläschen verkrustet sind. Neugeborene ohne Varizellen-Immunität sind besonders gefährdet.
Für sie kann Windpocken lebensbedrohlich sein. Die Sterberate kann bis zu 30 % erreichen.
Die Inkubationszeit für Windpocken liegt bei 10 bis 21 Tagen. Krankheitswellen treten oft im Winter und Frühjahr auf. Vor dem Impfstoff gab es alle drei bis vier Jahre Epidemien.
Erwachsene, die Windpocken bekommen, haben ein erhöhtes Risiko für Komplikationen. Bis zu 20 % bekommen eine Lungenentzündung durch die Infektion.
Etwa 95 % der Erwachsenen hatten schon einmal Windpocken. Die Ansteckung erfolgt oft in Kindergärten und Schulen.
Schwere Verläufe treffen vor allem Neugeborene, Erwachsene und Personen mit schwachem Immunsystem. Das zeigt, wie wichtig die Impfung ist.
Mögliche Komplikationen
Windpocken können zu verschiedenen Komplikationen führen, insbesondere bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Eine der häufigsten Komplikationen sind bakterielle Infektionen der Haut. Diese entstehen oft durch das Kratzen an den juckenden Bläschen, wodurch Bakterien in die Haut eindringen und Infektionen verursachen können. Solche Infektionen können zu ernsthaften Hautproblemen führen und erfordern oft eine zusätzliche Behandlung mit Antibiotika.
Eine weitere mögliche Komplikation ist die Lungenentzündung. Diese tritt in seltenen Fällen auf, betrifft aber vor allem Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder Erwachsene, die an Windpocken erkranken. Symptome einer Lungenentzündung können Atembeschwerden, Husten und hohes Fieber sein.
Auch das Nervensystem kann in seltenen Fällen betroffen sein. Windpocken können zu schweren Erkrankungen wie Enzephalitis (Gehirnentzündung) oder Meningitis (Hirnhautentzündung) führen. Diese Komplikationen sind zwar selten, aber sehr ernst und erfordern sofortige medizinische Aufmerksamkeit.
Eine besonders bekannte Komplikation ist die Gürtelrose. Menschen, die einmal an Windpocken erkrankt sind, tragen das Varizella Zoster Virus lebenslang in sich. Das Virus kann später im Leben reaktiviert werden und zu Gürtelrose führen, einer schmerzhaften Erkrankung, die durch Bläschen und Hautausschläge gekennzeichnet ist. Besonders häufig tritt Gürtelrose bei Menschen über 50 Jahren auf.
Behandlungsmöglichkeiten bei Windpocken
Windpocken sind weit verbreitet, aber durch Impfung vermeidbar. Es gibt viele Behandlungen, um Symptome zu mildern und Komplikationen zu vermeiden.
Weitere Informationen zu Windpocken und deren Behandlung finden Sie auf den Webseiten des Robert Koch-Instituts und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Symptomatische Behandlung
Es gibt verschiedene Wege, um die Beschwerden von Windpocken zu lindern. Die Symptome werden durch Varizella-Zoster-Viren verursacht. Sanfte Bäder und Cremes helfen gegen Hautprobleme und Juckreiz. Schmerzmittel wie Paracetamol bekämpfen Schmerzen und senken Fieber.
- Hautpflege: Sanfte Bäder verhindern Hautinfektionen.
- Mittel gegen Juckreiz: Antihistaminische Cremes bieten Linderung.
- Schmerzlinderung: Paracetamol oder Ibuprofen gegen Schmerzen und Fieber.
- Fiebersenkende Medikamente: Sie verbessern das Wohlbefinden.
Locker sitzende Kleidung und Lotionen zur Bläschen-Austrocknung sind auch wichtig. So wird die Heilung unterstützt.
Medikamentöse Therapie
Bei schweren Fällen können antivirale Medikamente nötig sein. Aciclovir oder Famciclovir stoppen die Virusausbreitung. Sie sind besonders für Menschen mit schwachem Immunsystem wichtig.
Antivirale Mittel verhindern auch gefährliche bakterielle Infektionen der Haut. Eine schnelle Behandlung kann die Krankheitsdauer verkürzen und schwere Fälle mildern.
Viele Infos zu Symptomen und Folgen gibt es hier: Alarmsignale bei geschwollenen Lymphknoten.
In Deutschland erkranken meist ungeimpfte Kinder unter fünf Jahren. Eine schnelle Behandlung macht den Verlauf oft leichter und fördert die Heilung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt generell eine vollständige Impfung von Kindern und Jugendlichen gegen Windpocken.
Quarantäne und Isolation
Menschen, die an Windpocken erkrankt sind, sollten sich in Quarantäne begeben, um die Ansteckungsgefahr für andere zu minimieren. Dies ist besonders wichtig in Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen oder Kindergärten, wo die Krankheit schnell verbreitet werden kann. Die Quarantäne sollte so lange aufrechterhalten werden, bis alle Bläschen verkrustet sind, was in der Regel 5-7 Tage nach Beginn des Ausschlags der Fall ist.
Während dieser Zeit ist es wichtig, den Kontakt zu anderen Menschen so weit wie möglich zu vermeiden. Dies gilt insbesondere für Personen, die ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe haben, wie Neugeborene, Schwangere und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Durch die Einhaltung der Quarantäne kann die Verbreitung des Varizella Zoster Virus effektiv eingedämmt werden.
Gürtelrose als Komplikation
Gürtelrose ist eine Komplikation von Windpocken, die durch die Reaktivierung des Varizella Zoster Virus verursacht wird. Nach einer Windpockeninfektion bleibt das Virus inaktiv in den Nervenzellen des Körpers. Jahre später kann es wieder aktiv werden und zu Gürtelrose führen. Diese Erkrankung äußert sich durch schmerzhafte Bläschen und Hautausschläge, die meist im Bereich des Rückens und der Brust auftreten.
Die Symptome von Gürtelrose können sehr unangenehm sein und beinhalten starke Schmerzen, Juckreiz und ein brennendes Gefühl auf der Haut. Bei solchen Symptomen ist die medizinische Beratung entscheidend, um die richtige Behandlung zu erhalten. In einigen Fällen kann es auch zu Fieber und allgemeinem Unwohlsein kommen. Menschen, die an Gürtelrose erkrankt sind, sollten sich an einen Arzt wenden, um eine angemessene Behandlung zu erhalten. Antivirale Medikamente können helfen, die Dauer und Schwere der Symptome zu reduzieren.
Besonders gefährdet sind ältere Menschen und Personen mit einem geschwächten Immunsystem. Daher ist es wichtig, die Symptome frühzeitig zu erkennen und medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine Impfung gegen Gürtelrose wird für Personen ab 50 Jahren empfohlen, um das Risiko einer Reaktivierung des Virus zu minimieren.
Durch die Beachtung dieser Maßnahmen und die Einhaltung der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) kann die Verbreitung von Windpocken und die Entstehung von Komplikationen wie Gürtelrose effektiv verhindert werden.
Prävention: STIKO empfiehlt die Impfung gegen Windpocken
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Windpocken Impfung zur Prävention. Diese schützt nicht nur die Geimpften. Sie hilft auch, Schwangere, Neugeborene und immungeschwächte Menschen zu schützen. Es ist besonders wichtig, dass ungeimpfte oder nur einmal geimpfte Kinder und Jugendliche die Impfungen nachholen sollten.
Röteln und Varizellen sind während der Schwangerschaft gefährlich. Sie können den Embryo oder Fetus schwer schädigen. Das Schädigungsrisiko durch Röteln ist im ersten Monat am höchsten.
Erkrankte Mütter können ihre Neugeborenen mit Varizellen anstecken. Dies ist besonders gefährlich, wenn die Infektion kurz vor oder nach der Geburt auftritt.
Kinder sollten ab elf Monaten gegen Windpocken geimpft werden. Die Impfung besteht aus zwei Dosen. Erwachsene ohne Impfung sollten auch geimpft werden.
Milde Verlaufsformen der Windpocken sind trotz Impfung möglich. Die Impfung verringert aber das Risiko schwerer Komplikationen deutlich.
Alter | Empfohlene Impfungen | Empfohlene Dosen |
---|---|---|
Kinder ab 11 Monaten | Windpocken | 2 |
Ungeimpfte Erwachsene | Windpocken | 2 |
Vor der Impfeinführung erkrankten jährlich rund 750.000 Menschen in Deutschland. Komplikationen traten bei bis zu 5 % der Betroffenen auf. Nur 0,1 % zeigten ernste Symptome.
Die Windpocken Impfung ist sehr wichtig. Die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) sollten befolgt werden. Impfen schützt uns alle. Stiko empfiehlt die Impfung für einen effektiven Schutz.
Fazit
Windpocken sind sehr ansteckend und treten oft bei Kindern von vier bis acht Jahren auf. Die Zahl der Windpocken-Erkrankungen ist in Deutschland vor und nach der Einführung der Impfung signifikant gesunken. Sie sind meistens harmlos, aber es gibt schwere Fälle. Jeder sollte gegen Windpocken vorgehen, um diese zu bekämpfen.
Die Behandlung von Windpocken zielt darauf ab, die Symptome zu lindern. Probleme wie der Juckreiz können zu weiteren Krankheiten führen. Daher ist es wichtig, Windpocken früh zu verhindern, besonders durch Impfungen.
Experten empfehlen die Windpockenimpfung für Kinder zwischen 11 und 14 Monaten. Eine zweite Dosis folgt später. Dank der Impfung gibt es heute weniger Fälle von Windpocken.
Durch frühzeitige Erkennung und Vorbeugung kann man schweren Fällen vorbeugen. Aufklärung über Impfungen ist hier sehr wichtig.