Selbst in einer Zeit, in der medizinische Fortschritte und Impfempfehlungen weit verbreitet sind, stellen einige allbekannte Krankheiten weiterhin eine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit dar.
Die Rede ist von Masern, Mumps und Röteln (MMR). Diese hochansteckenden Krankheiten können schwerwiegende, gesundheitliche Komplikationen hervorrufen. Zugleich haben Masern, Mumps und Röteln aber auch das Potenzial dazu, ganze Gemeinschaften zu gefährden, sofern kein ausreichender Impfschutz besteht.
Doch worin unterscheiden sich diese tückischen, hochansteckenden Infektionen? Näheres dazu erfahren Sie in unserem folgenden Beitrag.
Masern, Mumps und Röteln: Unterschiede erkennen
Masern, Mumps und Röteln sind nicht nur infektiös, sondern lösen allesamt auch einige ähnliche Symptome aus.
Dennoch gibt es einige Unterschiede, anhand denen Sie erkennen können, ob es sich um Masern, Mumps oder Röteln handelt. Hierfür schauen wir uns die Erkrankungen samt ihrer Symptome etwas genauer an:
- Masern: Nach einer Ansteckung mit Masern kommt es nach rund 10 bis 12 Tagen meist zu hohem Fieber, Schnupfen, starkem Husten und einer Entzündung der Bindehaut. Je nach Schwere der Infektion hält dieser Gesundheitszustand zwei bis drei Tage an.
Anschließend sinkt das Fieber für ein bis zwei Tage und es bildet sich ein weißer Belag auf der Wangenschleimhaut im Mund. Am dritten bis vierten Tag kommt es erneut zu einem Fieberanstieg und es macht sich der typische Masern Ausschlag bemerkbar.
Der feinfleckige, rote Hautausschlag beginnt hinter den Ohren und übersät dann den gesamten Körper, bis er nach rund vier Tagen wieder in derselben Reihenfolge, wie er aufgetreten ist, verschwindet.
- Mumps: Nach einer Ansteckung mit Mumps vergehen ca. zwei bis drei Wochen bis zum Ausbruch der Infektion.
Zu den häufigsten Symptomen zählen Fieber, Appetitmangel, Kopf- und Gliederschmerzen sowie eine ein- oder doppelseitige Speicheldrüsenschwellung. Letztere reicht meist vom Kieferwinkel bis hin zur Wange, sodass es nicht selten zu extremen Schluckbeschwerden aber auch Bewegungseinschränkungen im Bereich des Kopfes kommt.
- Röteln: Typisch für eine Infektion mit Röteln ist ein dezent, rötlicher Ausschlag. Dieser beginnt hinter den Ohren und breitet sich meist über den gesamten Körper aus. Zudem geht er häufig mit weiteren Symptomen wie Gliederschmerzen und leichtem Fieber Nach spätestens drei Tagen verschwindet der Röteln Ausschlag wieder.
Ansteckung, Häufigkeit und Verbreitung
Die Ansteckung mit Masern, Mumps und Röteln erfolgt in der Regel durch die sogenannte Tröpfcheninfektion.
Das bedeutet, wenn eine infizierte Person hustet, niest oder spricht, können winzige Tröpfchen, die das Virus enthalten, in die Luft gelangen und von anderen eingeatmet werden. Ebenso kann eine Übertragung der hochansteckenden Viren auch durch den direkten Kontakt mit infizierten Sekreten erfolgen.
Ein gutes Beispiel hierfür ist das Berühren von Mund, Nase oder Augen nach dem Kontakt mit kontaminierten Oberflächen.
Die Häufigkeit und Verbreitung der MMR-Krankheiten variieren je nach Region und Impfstatus der Bevölkerung. Bevor Impfstoffe zur Verfügung standen, waren Masern, Mumps und Röteln weltweit verbreitet.
Die MMR-Impfung hat jedoch dazu beigetragen, die Ausbreitung dieser Krankheiten in den meisten Ländern stark einzudämmen. Dennoch gibt es immer noch Regionen, in denen der Zugang zu Impfungen begrenzt ist oder gar Impfgegner die Impfraten verringern.
Dies wiederum kann zu verheerenden Ausbrüchen an Infektionen führen.
Die Altersgruppen, die am häufigsten von MMR-Krankheiten betroffen sind, variiert je nach Krankheit ein wenig.
So treten Masern gehäuft bei Kindern im Vorschulalter und bei Jugendlichen auf, während Mumps und Röteln Menschen jeden Alters betreffen können. Doch Mumps tritt gerne auch in Gemeinschaften mit vielen jungen Erwachsenen auf.
Wissenswert: Schwere Komplikationen und Folgen von MMR-Krankheiten, wie beispielsweise Gehirnentzündungen oder Geburtsfehler und Co. treten gehäuft bei jüngeren Kindern oder Schwangeren auf.
In Bezug auf die globale Verbreitung sind Masern, Mumps und Röteln immer noch recht weit verbreitet. Dies betrifft vor allem Entwicklungsländer, in denen der Zugang zu Impfungen eingeschränkt ist.
Aus diesem Grund führt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) regelmäßige Impfprogramme durch, um diese Krankheiten auch in Ländern mit niedrigem Einkommen zu bekämpfen.
Dennoch sind weltweit immer noch jede Menge Anstrengungen erforderlich, um die Verbreitung von Masern, Mumps und Röteln weiter einzudämmen sowie ihre schweren gesundheitlichen Folgen zu minimieren.
Symptomatische Behandlung von Masern, Mumps und Röteln
Haben Sie sich mit einer MMR-Krankheit infiziert, so gilt in der akuten Erkrankungsphase absolute Bettruhe.
Ebenso sollte Sie sich so gut wie möglich von anderen Familienmitgliedern distanzieren. Bedauerlicherweise gibt es keine wirkungsvollen Medikamente gegen Masern, Mumps und Röteln.
Auch Antibiotika kommen bei Krankheiten, die durch Viren verursacht werden, nicht in Frage. Lediglich die Begleiterscheinungen wie Fieber, Kopfschmerzen und Co. können Sie mit entsprechenden schmerz- und fiebersenkenden Arzneimitteln lindern.
Zudem sollten Sie viel trinken, um eine Austrocknung zu verhindern. Denn schließlich gehen MMR-Infektionen oft mit hohem Fieber einher.
Wissenswert: Bei Mumps bedingten Schmerzen an den geschwollenen Ohrspeicheldrüsen, können Sie die Beschwerden durch das Anlegen von kühlen Umschlägen ein wenig lindern.
Impfungen für Kinder und Jugendliche
Um die Ausbreitung von Masern, Mumps und Röteln weiterhin einzudämmen, gibt es bereits für die Kleinsten unter uns ein kostenfreies Impfprogramm.
Hierbei handelt es sich um eine Dreifach-Kombinationsimpfung in Form eines Lebensimpfstoffes. Die erste Impfung erfolgt im ersten Lebensjahr, jedoch frühestens ab dem vollendeten 9. Lebensmonat.
Die Verabreichung der Zweitimpfung sollte spätestens drei Monate danach erfolgen.
Hin und wieder verursacht die Mumps Masern Röteln Impfung Nebenwirkungen wie eine Rötung und Schwellung an der Injektionsstelle.
Mitunter machen sich nach einer Mumps Masern Röteln Impfung aber auch Fieber, Kopf- oder Gliederschmerzen bemerkbar. All diese Nebenwirkungen bedürfen in der Regel keinerlei ärztliche Behandlung und verschwinden nach einigen Tagen wieder von selbst.
Wichtig: Seit dem 1. März 2020 gilt eine Masern-Impfpflicht für bestimmte Personengruppen. So sieht das Gesetz vor, dass alle Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr beim Eintritt in den Kindergarten oder in die Schule gegen Masern geimpft sind.
Ebenso müssen auch Personen, die in gemeinschaftlichen sowie medizinischen Einrichtungen tätig sind, gegen Masern geimpft sein. Demnach besteht auch für Erzieher, Lehrer, medizinisches Personal und Co. eine Masern-Impfpflicht.
Besonders wichtig ist die Masern Mumps Röteln Impfung aber nicht nur bei Kindern, sondern auch bei erwachsenen Frauen im gebärfähigen Alter.
Denn MMR-Infektionen können während der Schwangerschaft sowohl bei der Mutter als auch beim Ungeborenen zu schwerwiegenden Komplikationen führen.
Ebenso können Röteln in der Schwangerschaft zu kindlichen Missbildungen führen. Daher ist es von Wichtigkeit, dass Frauen vor einer geplanten Schwangerschaft stets ihren Impfstatus prüfen und die MMR-Impfung bei Bedarf auch im erwachsenen Alter nachholen.
Im Grunde genommen sollten fehlende MMR-Impfungen stets unabhängig vom Geschlecht und Alter möglichst zeitnah nachgeholt werden.