Starke Schmerzen in den Gelenken, die oft aus heiterem Himmel kommen – Gicht ist eine unangenehme Stoffwechselerkrankung, die etwa eine Million Deutsche belastet. Wir erklären, auf welche Gicht Symptome Sie achten sollten, wie die Krankheit entsteht und welche Folgen drohen.
Was ist Gicht?
Gicht, oder “Arthritis urica”, ist eine chronische Stoffwechselerkrankung. Besonders Männer ab dem 40sten Lebensjahr machen einen Großteil der Betroffenen aus. Frauen leiden eher selten unter der Krankheit – ihr zusätzliches Östrogen schützt sie vergleichsweise gut.
Auslöser ist eine erhöhte Menge Harnsäure im Blut. Sie führt zu kristallartigen Ablagerungen in den Gelenken, die wiederum erhebliche Schmerzen verursachen: Betroffene berichten von einem Gefühl, als ob zerbröselte Scherben in den Gelenken reiben.
Die Gicht Symptome treten meist in Schüben auf, zwischen denen mehrere Monate oder sogar Jahre liegen können. Eine solche Attacke klingt in der Regel von selbst ab und dauert selten länger als zwei Wochen. Es stehen unterschiedliche Medikamente zur Verfügung, mit denen sich die Schmerzen lindern lassen.
Arthritis urica ist nie vollständig heilbar, das heißt: Attacken können immer wieder auftreten. Bei rechtzeitiger Erkennung und Anpassungen des Lebensstils ist die Krankheit jedoch gut zu managen. Durch vorbeugende Maßnahmen reduziert sich die Anzahl und Intensität der Anfälle.
Sie kann sich jedoch zu einer chronischen Erkrankung entwickeln. In diesem Zustand sind die Gelenke immer zumindest leicht entzündet. Hier kann es langfristig zu Verformungen und Bewegungseinschränkungen führen, die teilweise sogar Operationen notwendig machen.
Ein Arzt oder eine Ärztin kann die Stoffwechselerkrankung diagnostizieren. Dazu kommen zum Einsatz:
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Körperliche Untersuchung der betroffenen Stellen
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Erhebung der Krankengeschichte
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Blutuntersuchung (Harnsäurekonzentration)
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Röntgen- und Ultraschalluntersuchung
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Test der Nierenfunktion
Bei positivem Befund folgt die medikamentöse Behandlung der Symptome. Anschließend kann ein Plan zur langfristigen Bekämpfung weiterer Attacken ausgearbeitet werden.
Die häufigsten Symptome und Ursachen
Das wichtigste Gicht-Symptom sind die intensiven Schmerzen in den Gelenken. Gichtsymptome im Fuß (insbesondere das Basisgelenk des großen Zehs) und Gichtsymptome im Finger (meist der Daumen) treten besonders häufig auf. Auch Mittelfuß, Ellenbogen, Sprunggelenk oder Knie können betroffen sein.
Die betroffenen Gelenke schmerzen stark, sind geschwollen, gerötet und äußerst druckempfindlich. Anfälle beginnen oft in der Nacht oder am Morgen, wenn sich die Betroffenen im Bett befinden. Schon das Gewicht einer normalen Bettdecke, die auf dem großen Zeh aufliegt, kann dann unerträgliche Schmerzen hervorrufen.
Die Gelenkschmerzen gehen manchmal mit weiteren Gicht Symptomen, wie etwa einem Fieber, einher. Teilweise sind sogar die Harnsäurekristalle als kleine Ablagerungen in der Haut erkennbar.
Weitere Gicht Symptome ähneln den Effekten einer Arthritis. Sie können Übelkeit, Müdigkeit oder ein generelles Gefühl von Schwäche umfassen. Besonders bei einer chronischen Gicht sind langfristig Bewegungseinschränkungen und unangenehme Verformungen der Gelenke möglich.
Durch die Säure-Ansammlung gehen Gicht Symptome oft mit einem erhöhten Risiko der Harnsteinbildung einher.
So kann es zu einer Erkrankung kommen
Auslöser der Stoffwechselerkrankung ist eine erhöhte Harnsäure-Konzentration. Obwohl nach Schätzungen fast jeder vierte Mann in der westlichen Welt unter zu hohen Harnsäure-Werten leidet, ist nur ein kleiner Teil von Arthritis urica betroffen.
Harnsäure entsteht als Abbauprodukt, wenn unser Körper Purine verarbeitet. Diese nehmen wir über die Nahrung auf; sie finden sich aber auch in unseren eigenen Zellen. Normalerweise scheiden wir die Harnsäure über unsere Nieren und den Urin wieder aus.
Produzieren wir jedoch zu viel der Säure oder ist die Ausscheidung verringert, sammelt sich der Harnstoff an. Er bildet die Kristalle, die unsere Gelenke belasten und für intensive Schmerzen sorgen können.
Die Ursachen für eine übermäßige Harnstoff-Produktion sind oft in der Lebensweise der Betroffenen zu finden: Lebensmittel wie Fleisch (vor allem Fleisch mit Bratenkruste), Alkoholkonsum (insbesondere Bier) oder der Fruchtzucker in Fertigprodukten, Eis oder Süßigkeiten tragen zu Gicht Symptomen bei.
Auch Übergewicht, Diabetes oder Bluthochdruck gelten als zusätzliche Risikofaktoren. Nicht ohne Grund galt die Gicht einst als “Krankheit der Könige” – nur wenige Personen hatten früher das Privileg einer so üppigen Ernährung, die Übergewicht erlaubte. Neben der übermäßigen Harnsäureproduktion können in einigen Fällen auch Probleme beim Abbau der Säure zur Krankheit führen.
Weitere Faktoren sind die Gelenktemperaturen, der pH-Wert der Gelenkflüssigkeit und die Auswirkung einiger Medikamente (vor allem Diuretika, NSAR, Zytostatika). Gicht Symptome werden darüber hinaus von einem Flüssigkeitsmangel begünstigt. Betroffene sollten daher ausreichend Wasser, idealerweise mehr als zwei Liter, während Anfällen sogar drei Liter, zu sich nehmen.
Die übermäßige Ansammlung von Harnsäure ist der Auslöser und eines der wichtigsten Gicht Anzeichen. Dennoch muss eine erhöhte Konzentration nicht zwangsläufig zu einer Gichterkrankung führen: Nur ein kleiner Teil der Menschen mit erhöhten Harnsäurewerten leidet auch an der Krankheit.
Verlauf und Folgen
Gichtanfälle sind sehr unangenehm und betreffen fast immer Gelenke, die wir im Alltag benötigen: starke Schmerzen im großen Zeh machen das Laufen nahezu unmöglich, Gicht Symptome im Finger schränken unsere Hände ein…
Daher führen Gicht Symptome meist zu einem längeren Ausfall der Betroffenen. Die Anfälle treten fast immer nachts oder am frühen Morgen auf. Nach etwa sechs bis zwölf Stunden haben die Schmerzen ihre höchste Intensität erreicht.
Im Verlauf von etwa zwei Wochen klingen die Gicht Symptome Stück für Stück ab. Schmerzlindernde und Harnsäure senkende Medikamente können den Heilungsprozess deutlich beschleunigen und die Folgen abschwächen. Nach dem Ende einer Attacke können die Betroffenen mehrere Monate oder sogar Jahre frei von Beschwerden sein.
Die wichtigste, langfristige Gegenmaßnahme bildet die Senkung der Harnsäurekonzentration. Umstellungen im Lebenswandel (Verzicht auf bestimmte Lebensmittel, Bewegung, Abbau von Übergewicht, Verzicht auf Alkohol …) und Harnsäure-senkende Medikamente können hier helfen.
Bei einer chronischen Gichterkrankung klingen die Symptome zwischen zwei Attacken nicht mehr vollständig ab. Es besteht eine durchgehende Entzündung der Gelenke, die zu weiteren Komplikationen führen kann. Die Folge sind oft notwendige Operationen, mit denen die Funktion der Gelenke erhalten/verbessert werden soll.
Arthritis urica lässt sich heute in der Regel gut in Schach halten. Mit der passenden Ernährung und Lebensweise können Betroffene die Ausbrüche der Stoffwechselerkrankung minimieren. Es ist jedoch viel Selbstdisziplin erforderlich, was auf Dauer eine zusätzliche Belastung darstellen kann.
Vorerkrankungen, notwendige Medikamente oder genetische Veranlagung können für eine erhöhte Harnsäureproduktion sorgen oder die effektive Ausscheidung reduzieren. In diesen Fällen erhöht sich der Aufwand, die Krankheit unter Kontrolle zu halten, oft massiv.