Immer mehr Menschen sind übergewichtig und die Zahlen nehmen rasant zu. Das liegt vor allem an dem ständigen Angebot an Nahrung sowie natürlich einer falschen Ernährung. Bei dieser wird dem Körper mehr Energie zugeführt, als er verbraucht. Schlussendlich lagert er die Energie als Fett ein. Fett lagert sich dabei nicht nur rundherum an, sondern umschließt auch die Organe. Das kann schnell zu gesundheitlichen Problemen führen. Aus diesem Grund möchten immer mehr Übergewichtige den Kilos den Kampf ansagen. Dabei ist das Fasten eine der vielen Möglichkeiten abzunehmen. Um was es sich beim Fasten handelt und ob Fasten gefährlich für unseren Körper ist, möchten wir in diesem Artikel näher erklären.
Wie funktioniert Fasten?
Viele denken, dass es sich beim Fasten um eine Crash-Diät handelt und man von einem auf den anderen Tag aufhört zu essen. Allerdings wird das Fasten durch die Ärztegesellschaft Heilfasten und Ernährung ganz klar definiert. Dabei wird gesagt, dass es sich um einen freiwilligen Verzicht auf feste Nahrung und Genussmittel für eine begrenzte Zeit handelt.
Wichtig ist es allerdings, durch spezielle Entlastungstage den Körper an den Verzicht zu gewöhnen. Hierbei steht dann nur leichte Kost auf dem Speiseplan.
Des Weiteren müssen Sie dringend darauf achten, beim Heilfasten ausreichend Flüssigkeit aufzunehmen. Experten raten dazu, mindestens 2,5 Liter am Tag zu trinken. Dabei sollte es sich natürlich um zuckerfreie Getränke handeln. Tee und Wasser sind besonders gut geeignet.
Beim Heilfasten wird komplett auf feste Nahrung verzichtet. Es dürfen also nur Tees, Wasser, Säfte sowie Gemüsebrühe konsumiert werden. In einigen Fällen wir das Heilfasten noch durch die erzwungene Darmentleerung unterstützt. Wozu unter anderem Einläufe und Abführmittel zählen.
Gut zu wissen: Durch eine Gemüsebrühe oder Obst- und Gemüsesäfte dürfen am Tag bis zu 500 Kalorien aufgenommen werden. Hierbei ist es wichtig, zu schauen, wie viele Kalorien in den Produkten enthalten sind. Diese Angaben sind immer auf der Verpackung der Produkte zu finden.
Welche Vorteile hat Fasten?
Das Fasten bringt einige Vor- und Nachteile mit sich, über die Sie sich um Vorfeld unbedingt im Klaren sein sollten. Es ist auf jeden Fall kein einfacher Weg, sondern erfordert viel Durchhaltevermögen. Viele Fasten nicht nur, weil sie dadurch einige Pfunde abnehmen wollen. Sondern auch aus anderen gesundheitlichen Gründen. So Fasten Menschen mit Reizdarm oder anderen Darmerkrankungen, damit der Körper über diesen Zeitraum entgiftet werden kann.
Der Körper beginnt nach durchschnittlich vier Tagen Fasten an, sein eigenes Fett nach und nach abzubauen. Außerdem soll der Stoffwechsel durch das Fasten trainiert werden. Nun kommt es natürlich noch darauf an, für welche Fastenart Sie sich entscheiden. So soll das Intervallfasten zum Beispiel vor Diabetes schützen, indem es die Zellreaktion auf Insulin verbessern soll. Damit wird der Fettanteil innerhalb Ihrer Bauchspeicheldrüse reduziert. Laut verschiedenen Forschungen soll es zur Entstehung von Diabetes beitragen.
Des Weiteren sind sich einige Experten sicher, dass sogar Krebstherapien vom Intervallfasten profitieren könnten. Dies zeigte eine Studie der Universität Peking. So soll die Chemo von den Patienten besser vertragen werden. Andere Experimente auf Zellebene haben ergeben, dass das Fasten auch für die Krebszellen schlecht sein könnten.
Studien, die im kleinen Rahmen durchgeführt wurden, wie zum Beispiel über drei Monate hinweg, könnten weitere Hinweise auf die Vorteile des Fastens liefern. Einige Studien zeigten, dass vor allem auch Rheumapatienten vom Fasten profitieren können und sich die Beschwerden besserten. Bei Betroffenen gingen die Entzündungsparameter zurück. Des Weiteren deuteten einige Studien darauf hin, dass das Fasten bei chronischen Schmerzen vom Bewegungsapparat helfen könnten.
Andere Untersuchungen deuten auf eine Senkung des Blutdrucks hin. Allerdings stieg der Blutdruck nach dem Fastenende wieder an, wobei die Anfangswerte oft nicht erreicht wurden. Einige Mediziner sind der Meinung, dass das vor allem mit der Gewichtsreduzierung zusammenhängen könnte. Das Fasten kann beim Abnehmen helfen und ist vor allem ein perfekter Start, um das Leben zu ändern.
Wichtig: Auch wenn das Fasten zahlreiche positive Eigenschaften haben soll, gibt es bis heute nicht ausreichend viele Studien, welche diese Annahmen sicher bestätigen können.
Welche Nachteile hat das Fasten?
Fasten kann auch Nachteile mit sich bringen, die vor Beginn bedacht werden sollten. Es ist nicht einfach, komplett auf feste Nahrung zu verzichten. Neben schlechter Laune und einer erhöhten Müdigkeit, kann es zu Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen oder ein starkes Frieren kommen. Aber auch weitere Gefahren können beim Fasten auftreten. Diese können bis hin zu Herzrhythmusstörungen gehen. Aus diesem Grund ist es ratsam, das Fasten immer mit einem Arzt abzusprechen, den Sie bei Fragen oder Problemen kontaktieren können.
Wichtig: Im Fall eine Erkrankung, auch bei chronischen Erkrankungen, ist es wichtig, das Fasten immer mit einem erfahrenen Arzt abzusprechen und betreuen zu lassen. Schwangere und stillende Mütter sowie chronisch kranke Menschen sollten auf keinen Fall fasten.
Wie lange ist Fasten sinnvoll?
Es gibt ganz unterschiedliche Arten des Fastens. Christen und Christinnen fasten zum Beispiel 40 Tage, Muslime innerhalb des Ramadans 29 bis 30 Tage. Allerdings hat das Fasten, welches aus gesundheitlichen Gründen vollzogen wird, nichts mit dem religiösen Fasten zu tun. Das führt dazu, dass sich die Fastendauer unterscheidet. Abhängig ist diese in der Regel vor allem von dem gesundheitlichen Zustand sowie auch der jeweiligen Fastenmethode.
Viele Menschen entscheiden sich für das 16:8 Intervallfasten. Hierbei wird 16 Stunden lang gefastet und acht Stunden darf gegessen werden. Diese Fastenart lässt sich normalerweise gut in den Alltag integrieren und das über einen längeren Zeitraum. Die radikalen Fastenkuren, bei denen auf feste Nahrung verzichtet wird, sollten nur über einen festgelegten Zeitraum durchgeführt werden.
Experten raten eine Mindestdauer von acht bis zehn Tagen. Hinzu kommt ein sogenannter Entlastungstag vor sowie drei Aufbautage nach dem Fasten.
Sollten Sie untergewichtig sein, sind kürzere Fastenzeiten empfehlenswert. Hier geht es schließlich nicht um die Abnahme, sondern viel mehr um die Entgiftung des Körpers. Bei wiederum anderen Faktoren kann eine längere Fastenzeit sinnvoll sein.
Viele gesunde Menschen entscheiden sich für die Fastenwoche. Diese beginnt mit einem Entlastungstag, gefolgt von fünf Fastentagen und abgeschlossen mit zwei Aufbautagen. Die Fastenwoche ist zudem eine gute Möglichkeit, sich mit dem Fasten vertraut zu machen und zu sehen, wie der Körper reagiert.
Wichtig: Eine Fastenzeit von mehr als sechs Wochen sollte nicht angestrebt werden!