Eine akute Blasenentzündung kann äußerst unangenehm sein und das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen. Es ist wichtig, die Symptome rechtzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Beschwerden zu lindern und die Genesung zu unterstützen. In diesem Beitrag erklären wir, was eine akute Blasenentzündung ausmacht, wie es dazu kommen kann und was Sie dagegen unternehmen können.
Was ist eine Blasenentzündung?
Eine Blasenentzündung, auch Zystitis genannt, ist eine entzündliche Erkrankung der Harnblase. Sie tritt häufig auf und betrifft insbesondere Frauen, was in erster Linie an der weiblichen Anatomie liegt: Frauen haben eine kürzere Harnröhre, die zudem näher am After situiert ist. Allerdings kann eine Blasenentzündung auch bei Männern auftreten. Diese Infektion kann durch Bakterien verursacht werden, die in die Harnblase gelangen und sich dort vermehren, was zu Schmerzen und Beschwerden führt. Körper mit einem schwächelnden Immunsystem oder bei denen sich der Hormonspiegel ändert, sind besonders anfällig für eine Zystitis.
Was sind die Symptome einer Blasenentzündung?
In den meisten Fällen treten die Anzeichen eines Harnwegsinfekts unmittelbar auf und fokussieren sich auf den unteren Teil des Harntraktes. Die Symptome einer Blasenentzündung können variieren, aber die häufigsten Anzeichen sind:
- Häufiges Wasserlassen: Betroffene verspüren den ständigen Drang, die Blase zu entleeren, auch wenn nur wenig Urin vorhanden ist.
- Brennende Schmerzen beim Wasserlassen: Dieses Symptom ist oft eines der ersten Anzeichen einer Blasenentzündung und kann sehr unangenehm sein.
- Trüber oder übelriechender Urin: Der Urin kann trüb aussehen und einen starken Geruch haben, was auf eine Infektion hinweisen kann.
- Schmerzen im Unterbauch oder im Beckenbereich: Diese Schmerzen können kontinuierlich sein oder sich beim Wasserlassen verstärken.
- Gelegentlich kann auch Blut im Urin auftreten, was auf eine Entzündung der Harnwege hindeutet.
- Psychischer Druck: Eine anhaltende Blasenentzündung kann auch häufig das psychische Wohlbefinden der Patienten beeinträchtigen, was sich wiederum negativ auf die Blase auswirken kann.
Es kann auch vorkommen, dass Betroffene ihr Wasserlassen nicht mehr kontrollieren können und unfreiwillig geringe Mengen an Harnflüssigkeit verlieren. Wenn sich die Infektion einer Blasenentzündung auf die oberen Harnwege ausbreitet, kann dies in einigen Fällen zu Fieber und einem generellen Gefühl von Unwohlsein führen. Des Weiteren kann eine Blasenentzündung auch ohne das Vorhandensein von Schmerzen auftreten, was als asymptomatische Bakteriurie bekannt ist. In solchen Fällen ist eine Behandlung routinemäßig nur während der Schwangerschaft oder nach Organtransplantationen erforderlich.
Was sind die Ursachen einer Blasenentzündung?
Die häufigste Ursache für eine Blasenentzündung sind Bakterien, insbesondere Escherichia coli (E. coli), die normalerweise im Darm vorkommen. Das ist in 80 Prozent der Fälle die Ursache. Diese Bakterien gelangen durch die Harnröhre in die Blase und verursachen eine Infektion. Einige der häufigsten Risikofaktoren für eine Blasenentzündung sind:
- Geschlechtsverkehr: Durch den Geschlechtsverkehr können Bakterien in die Harnröhre gelangen und eine Infektion verursachen. Vor allem sexuell aktive Frauen leiden unter einer sogenannten Honeymoon-Zystitis, weil die mechanische Reibung des Penis die Scheidenschleimhaut reizt. Zudem kann die Verwendung von Verhütungsmitteln wie Diaphragmen und spermiziden Mitteln die natürliche Schutzfunktion der Scheidenschleimhaut beeinträchtigen. Das schafft günstige Bedingungen für die Ansiedlung von Erregern.
- Mangelnde Hygiene: Unzureichende Intimpflege kann das Risiko einer Blasenentzündung erhöhen, da Bakterien leichter in die Harnröhre gelangen können.
- Geschwächtes Immunsystem: Ein geschwächtes Immunsystem kann die Abwehrmechanismen des Körpers gegen Infektionen beeinträchtigen und das Risiko einer Blasenentzündung erhöhen. Daher sollten Sie auf eine gesunde Ernährung achten.
Tipp
Wenn beim Geschlechtsverkehr ein direkter Wechsel vom Anal- zum Vaginalverkehr erfolgt, haben Darmbakterien es leicht, direkt in die Scheide einzudringen. Aus diesem Grund sollten Frauen, die besonders anfällig für Blasenentzündungen sind, diese Reihenfolge vermeiden. Darüber hinaus kann das unmittelbare Entleeren der Blase nach dem Geschlechtsverkehr das Risiko einer Zystitis reduzieren.
Diagnose: Wie eine Zystitis festgestellt wird
Die Diagnose einer Blasenentzündung erfolgt in der Regel anhand der typischen Symptome und einer Urinuntersuchung. Bei Verdacht auf eine Blasenentzündung wird eine Urinprobe entnommen und auf das Vorhandensein von Bakterien und Entzündungsmarkern untersucht. In einigen Fällen können auch weitere diagnostische Tests wie eine Ultraschalluntersuchung der Blase (Sonografie) durchgeführt werden, um andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschließen.
Eine solche Untersuchung wird normalerweise nur bei komplizierten oder wiederkehrenden Blasenentzündungen empfohlen. Blasenspiegelungen (Zystoskopien) oder Röntgenuntersuchungen sind ebenfalls selten erforderlich, z. B. bei schweren, wiederkehrenden Blasenentzündungen. Bei einer Blasenspiegelung wird ein Endoskop, ein Schlauch mit einer kleinen Kamera am Ende, durch die Harnröhre in die Blase eingeführt, um mögliche Veränderungen an der Blasenwand zu erkennen.
In den meisten Fällen genügt jedoch ein Besuch beim Hausarzt, obwohl auch eine Konsultation in einer gynäkologischen oder urologischen Praxis erfolgen kann.
Folgen einer Blasenentzündung
Eine unbehandelte Blasenentzündung kann zu schwerwiegenderen Komplikationen führen, wie z. B. einer Nierenbeckenentzündung oder einer chronischen Blasenentzündung. Eine Nierenbeckenentzündung ist eine ernsthafte Erkrankung, die zu bleibenden Nierenschäden führen kann, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird. Zwar ist so etwas nur äußerst selten, trotzdem ist es wichtig, eine Blasenentzündung frühzeitig zu erkennen und angemessen zu behandeln.
Obwohl ein erhöhtes Risiko besteht, dass sich die Entzündung auf die Nieren übertragt, wird sie als komplizierte Entzündung betrachtet. Eine Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) kann auftreten, wenn Bakterien über die Harnleiter bis in die Nieren aufsteigen.
Sie sollten schnell eine Arztpraxis oder eine Klinik aufsuchen, sobald folgende Symptome zusätzlich auftreten:
- Schmerzen in der Nierengegend (Flankenschmerzen)
- Fieber
- Übelkeit und Erbrechen
Was sind die Behandlungsmöglichkeiten und Therapien für eine Blasenentzündung?
Die Behandlung einer Blasenentzündung hängt von der Schwere der Infektion ab. In den meisten Fällen werden Antibiotika verschrieben, um die Infektion zu bekämpfen und die Symptome zu lindern. Die Behandlungsdauer und das spezifische Antibiotikum hängen von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art der Bakterien, die die Infektion verursachen, und der Gesundheit des Patienten.
Neben Antibiotika können auch Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol zur Linderung von Schmerzen und Beschwerden eingesetzt werden. Es ist auch wichtig, viel Flüssigkeit zu trinken, um die Blase zu spülen und die Bakterien auszuschwemmen. Warme Kompressen oder Wärmflaschen können ebenfalls helfen, Schmerzen zu lindern und die Muskeln zu entspannen.
In einigen Fällen kann es notwendig sein, weitere Maßnahmen zu ergreifen, wie z. B. Ruhe und Bettruhe, um den Körper bei der Genesung zu unterstützen. Es ist auch wichtig, sich an die Anweisungen des Arztes zu halten und den gesamten verschriebenen Verlauf von Antibiotika einzunehmen, auch wenn die Symptome abklingen.
Die Vorbeugung von Blasenentzündungen umfasst Maßnahmen wie eine gute Intimhygiene, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Vermeidung von übermäßigem Alkohol- und Kaffeekonsum sowie Vermeidung von übermäßigem Verzehr von scharfen Lebensmitteln. Es ist auch wichtig, nach dem Geschlechtsverkehr zu urinieren, um Bakterien aus der Harnröhre auszuspülen, und den Gebrauch von spermiziden Produkten oder Diaphragmen zu überdenken, die das Risiko einer Infektion erhöhen können.